Je länger je mehr stellt sich für die Alters- und Pflegeheime die Frage, ob die Bewohnertelefonie noch Bestandteil eines Projektes (oder einer Modernisierung) ist oder nicht.
In 2020, ProSenectute participated in a comprehensive study on this topic
(Digitale Senioren (prosenectute.ch))
Wie aus der Studie hervorgeht, sind 74% der Senior:innen über 65 bereits online unterwegs. Gleichzeitig verschiebt sich der «digitale Graben», also Seniorinnen und Senioren, die offline unterwegs sind, auf über 80-jährige.
Zwei-Drittel der Senior:innen sind mit Smartphones / Tablets unterwegs
Senior:innen sind bereits zu einem Grossteil mit einem mobilen Endgerät unterwegs. Sei dies, um ihre persönliche Sicherheit zu gewährleisten und jederzeit die Nächsten erreichen zu können, sich online zu informieren oder lediglich zu Unterhaltungszwecken.
Die stetig zunehmende Mobilität zeigt sich auch bei den grössten Schweizer Anbietern. Konnte die Swisscom im Jahr 2007 noch 3.7 Millionen Festnetztelefonanschlüsse zählen, sind es Ende 2020 nur noch 1.52 Millionen
(Quelle :
Swisscom erreicht Ziele - starkes Betriebsergebnis | Swisscom & Swisscom: Mehr Gewinn trotz Rückgang der Festnetztelefonie - Blick)
Was bedeutet dies bei einem Umzug in ein Alters- und Pflegeheim?
Es ist wohl nicht realistisch anzunehmen, dass sich diese Seniorinnen und Senioren bei einem Umzug ins Pflegeheim von Ihrem Smartphone oder Tablet trennen werden.
Dennoch gilt es beim Bau oder bei der Modernisierung eines Heims nach wie vor zu berücksichtigen, dass rund 81% der Bewohnerinnen und Bewohner ein Durchschnittsalter über 80 Jahre aufweisen. (Quelle: Soozialmedizinische Institutionen: Anzahl Klienten nach Alter und Geschlecht - 2001-2020 | Tabelle | Bundesamt für Statistik (admin.ch))
Wir befinden uns also aktuell in einer Zwischenphase, in der davon auszugehen ist, dass einige Bewohnerinnen und Bewohner bereits mit ihrem eigenen Mobilgerät einziehen, andere wiederum noch keine grossen Berührungspunkte mit der Online-Welt hatten.
Was
empfiehlt SmartLiberty ihren Kunden?
Die beste Lösung scheint uns zu sein, dass die Verkabelung in die Zimmer per IP realisiert werden sollte. Dies ermöglicht es den Alters- und Pflegeheimen, situativ entscheiden zu können, ob noch ein Festnetzapparat installiert werden soll oder nicht.
Sollte der Anschluss nicht benötigt werden, gibt es andere Anwendungen auf dem Markt, welche so oder so über IP mit einer Cloud oder einem Server verbunden sind (z.B. TV, WLAN, Rufsysteme, Zutrittskontrollanlagen, externe Sensoren, KNX Steuerungen etc.). Die Installation ist also nicht verloren, sondern kann für andere Dinge verwendet werden.
Ein Alters- und Pflegeheim sollte also versuchen zu vermeiden, dass die analoge Verkabelung weiter ausgebaut wird.
Die Babyboomer-Generation wird keine Bewohnertelefonie mehr benötigen
Dies ist sicherlich eine steile These. Heute gibt es bei der Navigierung auf dem Touchscreen durch unsere Seniorinnen und Senioren immer noch Probleme. Dies ist auf die Zusammensetzung und Dicke der Haut an ihren Händen zurückzuführen. Viele Hersteller haben dieses Problem bereits erkannt und während es teilweise sogar schon Lösungen auf dem Markt gibt, arbeitet man weiter mit Hochdruck daran, dieses Problem komplett aus der Welt zu schaffen.
Bei der kommenden Generation wird sich ein Alters- und Pflegeheim eher die Frage stellen müssen, wie die ganze mobile Kommunikation sichergestellt werden kann. Ein Lösungsansatz sind die bereits auf dem Markt existierenden Inhouse GSM Anlagen. Lesen Sie hierzu auch den Artikel Inhouse-GSM - Modeerscheinung oder das neue Warmwasser ?
Ich kann es mir nicht vorstellen, eines Tages meinen Eltern zu sagen, dass sie das Smartphone bei einem Umzug in ein Alters- und Pflegeheim zu Hause lassen müssen, weil das Alters- und Pflegeheim nur eine Festnetztelefonie hat. Das breite Grinsen mit der dazugehörigen Aussage – «Wir sind doch nicht alt und haben das Gerät schon so lange im Einsatz» – sehe ich schon vor mir. Bereiten wir uns also dementsprechend auf die bereits sehr nahe Zukunft vor.